Wenn uns der Pulsschlag der Gemeinschaft genommen wird
von Hans Goldenberger
Von den ersten Christen wissen wir, was zum Kern einer Kirche (Apg 2,42) gehört…
- Lehre der Apostel (Predigt)
- Gemeinschaft (zusammensein, einander ermutigen, trösten, helfen, begleiten…)
- Brotbrechen (Abendmahl)
- Gebet
Das fällt jetzt, wie wir dies kennen, weg oder wir müssen als Übergang neue Wege finden. Irgendwie dachte ich da einmal an Kirchen in China, «Untergrund-Kirchen», wie wir sie nennen, und doch bewirken sie in ihrem Umfeld viel.
Und jetzt ist uns die gewohnte Form der Gemeinschaft genommen, wir haben ein Veranstaltungsverbot …
Jetzt fehlt ein sehr wichtiger Bestandteil in meinem Leben – mir fehlt der Lebensraum der Gemeinde, der Gemeinschaft, das gemeinsame Unterwegssein. Mit Newsletter und Telefonanrufen oder Videoclips können wir für kurze Zeit eine Brücke schlagen, aber was fehlt mir denn an dem, was wir Christen Gemeinschaft nennen?
Letzte Woche schrieb ich einem Freund von der Kirche dieses SMS:
«Ein neuer Tag beginnt. Ein Tag im Bewusstsein, dass nichts Zufall ist, was geschieht, sondern dass Gott/Jesus jeden Augenblick da ist und nichts dem Zufall überlässt – seine Gegenwart ist uns sicher.
Ja, was lernen wir wieder schätzen durch die Corona-Krise?, ich meine, wenn wir dann den Ausstieg irgendwann geschafft haben?
Da denke ich z. B. an ein Abendessen beim Chinesen mit einem lieben Freund wie dir, Gespräche, die bei Alltagsgeschehen beginnen und dann bei tiefen und persönlichen Themen und Fragen ankommen.
Aber weiter erinnere ich mich auch an etwas, das sich Gottesdienst, Kleingruppe, Männertreffen, Meilestei-Kurs oder My Life-Workshop nennt – Treffen, wo Menschen, die mit Gott leben wollen und das nicht alleine tun wollen, zusammenkommen.
Ach ja, Gott gemeinsam anbeten, gemeinsam über sein Wort nachdenken, zusammen bauen, im Garten ein Bier trinken und so… Irgendwann habe ich einmal gehört, dass sich das Gemeinschaft nennt.
Und dann, nicht weil es das letzte wäre, aber weil ich mich auch noch daran erinnere, Lobpreis, davon habe ich auch schon gehört. Da sind Menschen, die zusammen singen, sich vom Stuhl erheben um ganz aktiv und bewusst auf diese Weise an Gott denken und ihn anbeten wollen.
Ja, zusammenkommen…, Nähe, Austausch, Umarmung, einander in die Augen sehen und zutiefst mitfühlen, wie es dem ANDEREN so geht. Emotionen, wenn ich sehe, wie ein Bruder, eine Schwester leidet oder mitteilt, was ihn/sie momentan so bewegt und wo der HERR im Alltag geholfen hat.
Das alles geht auf Distanz nicht. Eine ZOOM-Konferenz ist ein kleiner Ersatz, aber ein Treffen nach einem Arbeitstag in einem gemütlichen Restaurant, das habe ich noch in Erinnerung, das war toll – wie ich das wieder schätzen werde, wenn es dann wieder möglich wird.
Mit diesen Zeilen grüsse ich dich und hoffe, dass es dir gut geht. Vermutlich hast du innerlich auch so eine Liste von “Lebenswerten Dingen», für die du “nach Corona” auch dankbar bist, wenn du sie wieder praktizieren kannst.»
Wie geht es dir? Fehlt dir die Gemeinschaft in der Kirche auch? Wenn Ja, dann schreibe uns doch (h.goldenberger@bewegungplus.ch), was dir fehlt und worauf du dich freust, damit wir alle neu schätzen, was bisher selbstverständlich schien.